SPEZIELLE THERAPIEFORMEN
Ich biete Ihnen Therapien zu folgenden Störungsbildern an:
Neurofunktionstherapie = NFT
Was ist das besondere an der NFT ?
Die Übungen der NFT
- sind einfach, weil die Übungen einem strukturierten und vorgegeben Konzept folgen und es eine Art „Kochbuchprinzip“ gibt,
- sie sind schwierig, weil sie immer individuell aus einem großen Übungspool ausgewählt und an die Notwendigkeiten des Patienten angepasst werden müssen,
- sind effektiv, weil mit relativ wenig Aufwand eine große Wirkung erzielt werden kann,
- sind lustvoll, weil nur gemacht wird, was der Patient „kann“ und alles ist richtig! (nur der Therapeut macht Fehler.)
NFT eignet sich grundsätzlich bei:
Allen Artikualtisonstörungen (Lautfehlbildungen, alle Sigmatismen…), PEG-Entwöhnung, Dysphagien, Recurrensparesen, Hypersalivation, CMD, persistierende orale Reflexe (Würgreflex), Zungenlutschen, Nägelkauen, Haare kauen, Bleistiftkauen, zur Anbahnung der Nasenatmung, Funktionsaufbau bei Locked-in-Patienten, Behandlung von LKG-‚Spaltkindern, Gaumensegelstörungen, Rinophonien, Facialisparesen, Zungenteilresektionen, bei infantilem Schluckmuster, zur Unterstützung von kieferothopädischen Behandlungen, zur ‚Vermeidung von rezidiven nach einer kieferothopädischen Behandlung, bei Nahrungsaufnahmestörung oraler Genese
Hat Wirkung auf:
- Saugen, Beißen, Kaufen, Schlucken
- Atmung
- Artikualtion
- Zahnstellung
- Physiognomie
- orofazialen Tonus
- Nasen-Nebenhöhlen
- Sensiblität
- Motorik
Fallbeispiel:
Marvin, ein kleiner Junge, kam als Frühgeburt auf die Welt und wurde wegen einer „Trinkschwäche“ über die Dauer von 4 (!) Jahren über eine PEG versorgt, ohne jedwede zusätzliche orale Nahrungsgabe. Ausgangsbefund war eine Hypotonie und Hypersensibiltiät im gesamten orofazialen Bereich, sehr stark eingeschränkte Zungenmotorik, fehlendem Mundschluss, Näseln, Hypersalivation und massive vestibuläre Einschränkungen und Spastik in Händen und Beinen.
Ich lernte Marvin also in seinem vierten Lebensjahr kennen, als die Mutter meinte, jetzt sei Zeit für „richtiges Essen“. Der Therapieverlauf war ein langer und aufwändiger Weg. Letztendlich führte er aber zum gewünschten Erfolg. Über intensive orale Stimulation und vielen Bahnungsübungen der NFT kam Marvin nach 18 Monaten Therapie zum ganz normalen Essen und auch zum Sprechen!
Die Eltern hatten bis dahin immer wieder versucht, Marvin zum Essen zu überreden und haben ihm manchmal sogar Essen in den Mund geschoben, was überhaupt nicht zum Erfolg führte, sondern seine Abwehr gegenüber jedweder Speise noch vergrößerte.
Manuelle Stimmtherapie
Die manuelle Stimmtherapie (MST) ist ein von Gaby Münch entwickeltes Konzept zur Diagnostik und Behandlung von Tonusstörungen im logopädisch relevanten Bereich. Neben dem Mobilisieren von Gelenken können Dehntechniken und Muskelbehandlungen der entsprechenden Organe bei Stimm-Sprach-, Sprech, -Schluck,- und Redeflussstörungen zur Diagnostik und Therapie herangezogen werden. Ziel ist es ihre Beweglichkeit und damit die Leistungsfähigkeit zu verbessern und wenn möglich wieder herzustellen.
Spannungsdysbalancen, Immobilitäten und Druckschmerzempfinden, z.B. auch nach KK-op, Schilddrüsen-op, Zungenteilresektionen, werden untersucht und behandelt. Nach der manualtherapeutischen Behandlung ist bereits nach zwanzig Minuten stroboskopisch eine Verbesserung der Schwingung der Stimmbandschleimhäute nachgewiesen.
Thorax-und Atemmuskulaturmobilisierung führen zu einer Verbesserung der Atmung, der besseren Durchblutung des Zwerchfells und damit gerade für schwerstbetroffenen Patienten ein wichtiger Bestandteil zur Pneumonieprophylaxe und dient zum verbesserten Abhusten.
Myofunktionelle Störungen, Fehlstellungen im orofazialen Bereich und orofaziale Probleme (CMD-Craniomandibuläre Dysfunktion, Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörung=KISS, Buxismus (Beißen), Tonsillektomien, Fazialisparesen oder Hypokinesen, Neuralgien können durch die manuelle Stimmtherapie verbessert werden.
Ziel der MST ist es durch sanfte und effektive Muskel-und Mobilisierungstechniken den Einflussbereich von Atmung, Artikulation, Schlucken und Stimme deutlich zu verbessern, dies ist ein Baustein eines Gesamttherapiekonzeptes in der logopädischen Therapie. Kontraindikationen werden vorher mit dem Arzt abgestimmt.
LAX VOX
Vor über 25 Jahren entwickelte die finnische Logopädin und Stimmtherapeutin Marketta Sihvo eine einfache, kinderleichte und effektive Übung für die Stimme und nannte sie LAX VOX® (lat. laxe: frei, locker; Vox: die Stimme).
Sie wandte LAX VOX® in der Stimmtherapie zur Heilung von Stimmstörungen an und zeigte ihren Patienten, wie sie sich mit LAX VOX® auf die Anforderungen ihres privaten und beruflichen Alltags vorbereiten können, um so Stimmproblemen vorzubeugen und ihre Stimme zu pflegen.
LAX VOX® wurde schnell die beliebteste Übung ihrer Patienten, da es so schnell wirkt und einfach durchzuführen ist. Bereits nach 2-3 Minuten laxvoxen spürst und hörst Du eine Veränderung Deiner Stimme: Sie fühlt sich freier, weiter, entspannter an. Das Stimme-Machen wird frei von Anstrengung, mühelos, sorglos. Die Stimme klingt voller, weicher und runder.
Aufgrund der schnellen Wirkung wurde LAX VOX® rasch bekannt und verbreitete sich als Geheimtipp unter Sängern, Schauspielern und Sprechern.
Mittlerweile ist LAX VOX® aus der „Stimm-Welt“ nicht mehr wegzudenken: Sänger schwören auf LAX VOX®. Schauspieler, Radiomoderatoren, Synchronsprecher und Manager haben in ihrem beruflichen Alltag alle ihren LAX VOX®-Schlauch dabei. LAX VOX® begleitet Künstler bei der Probe, im Studio und auf Tour. Die Lehrerstimme bleibt im Schulalltag fit dank LAX VOX®. Ihrer Stimme hilft LAX VOX® bei Heiserkeit oder Stimmermüdung, als Vorbereitung auf Ihren Arbeitstag und als Entspannungsübung zwischendurch und am Abend. LAX VOX® können Sie bei uns in der Stimmtherapie kennenlernen.
Neugierig? Dann vereinbaren Sie gerne einen Termin und wir zeigen Ihnen, wie Sie LAX VOX® nutzen und diesen in Ihren stimmintensiven Alltag integrieren können.
Sie laxvoxen schon und Sie fühlen sich dabei unwohl? Irgendwas passt noch nicht? Dann kommen Sie gerne vorbei und wir schauen, wie wir die LAX VOX® Einstellungen für Sie so optimieren können, dass Sie es vollkommen genießen und alle LAX VOX®-Effekte erfahren können.
Kinesiologisches Tapen in der Logopädie
Die sanfte Methode gegen Schmerz
Das Tapen ist in der logopädischen Therapie als Unterstützung und sehr gute Ergänzung bei der Behandlung der verschiedenen Störungsbilder einzusetzen.
Zum Beispiel bei Fazialisparesen, bei Stimmstörungen—z.B.zur Unterstützung der Atmung , bei Dysphagien – zur Unterstützung beim Schlucken.
Es gibt verschiedene Anlagetechniken, die unterstützend zur Lautanbahnung genutzt werden können oder zur Verringerung des Speichelflusses oder auch zur Verbesserung der Nasenatmung.
Auch ist es möglich ein spezielles Tape zu kleben, um das Gaumensegel anzuheben, zur Unterstützung bei verschiedenen Störungsbildern wie z.b. die Rinophonie, Dysarthrie, LKGS Spalten.
Wir informieren Sie gerne in der Therapie über Wirkung und Nutzen der Tapeanlagen bei Ihrem speziellen Störungsbild.
Hier ein kurze Beschreibung der Wirkungsweise einer Tapeanlage:
Das Tape hebt die Haut, wodurch alle Hautrezeptoren, Lymph-und Kapillargefäße aktiviert und gedehnt werden. Als Folge werden alle Strukturen wieder besser versorgt, da der Stoffwechsel im Gewebe erhöht wird.Muskeln können wieder besser arbeiten und Entzündungen besser und schneller abheilen (Kandt,2018a).
Durch die Weitung der Lymph-und Kapillargefäße kommt es zu einer Dehnung der Gefäßwände. Die Durchblutung wird gesteigert, wodurch eingelagerte Flüssigkeit im Gewebe schneller abtransportiert werden kann. Durch den Zugreiz der Tapebänder werden alle Hautrezeptoren aktiviert .Dadurch werden Triggerpunkte, Reflexzonen und Akupunkturpunkte aktiviert und entlastet.
Als Effekt wird der Stoffwechsel im Gewebe aktiviert, wodurch Muskel, Sehnen und Organe mit Entlastungsreizen reagieren (Kandt,2018a).
Durch das Aufbringen eines passenden Tapes können Verklebungen im Bindegewebe gelöst werden. Dies kann bei chronischen Bewegungseinschränkungen oder bei Schmerzen im Bindegewebe, z.B. nach Operationen oder Traumen, eine sofortige Besserung der Beweglichkeit herbeiführen. Auch auf das Reflexzonen- sowie Nervensystem kann durch die Entlastung der Hautoberfläche gezielt Einfluss genommen werden.
Durch die Reizung der Hautrezeptoren kann zu dem eine effektive Stabilisierung der Gelenke erreicht werden, ohne die Beweglichkeit der PatientInnen zu blockieren.
Gleichzeitig kann durch gezieltes Aufbringen der Tapes eine Korrektur von Fehlstellungen, z.B.Gelenkfehlstellungen sowie eine Haltungskorrektur vorgenommen werden (Kandt,2018a).
Allerdings sollten nie zu viele Tapes zur gleichen Zeit aufgebracht werden, da es sonst zu einer reflektorischen Überreaktion des Organismus kommen kann.
Lee-Silverman-Voice-Traiment (LSVT)
Ein speziell für die Behandlung der Sprech- und Stimmstörungen von Patienten mit Parkinson-Erkrankung entwickeltes, wissenschaftlich erprobtes Therapieprogramm ist das LSVT© – Lee Silverman Voice Treatment. Durch zahlreiche Evaluationsstudien konnten ein sehr guter Transfer des LSVT auf den Alltag und die Nachhaltigkeit der Wirkung belegt werden. Eigene Erfahrungen im klinischen Alltag bestätigen die hohe Effektivität dieses Stimmtrainings.
Die Methode, die von den amerikanischen Sprachtherapeutinnen L.O. Ramig und C. Mead im Jahre 1987 entwickelt und nach einer der ersten damit behandelten Patientinnen benannt wurde, unterscheidet sich von anderen Ansätzen dadurch, dass eine Verbesserung der Verständlichkeit der Sprache ausschließlich über das Erhöhen der Sprechlautstärke angestrebt wird. Nach dem Motto „All you need is loud“ werden in einem vierwöchigen Intensivprogramm regelmäßig Übungen zur Verbesserung der Stimmfunktion und Sprechlautstärke durchgeführt.
LSVT – Warum steht die Lautstärke und damit die Stimmfunktion im Mittelpunkt der Therapie?
Es gibt Hinweise in verschiedenen Untersuchungen, dass der Stimme eine Schlüsselrolle im Sprechsystem zukommt. So hat sich gezeigt, dass intensives Stimmtraining häufig auch deutliche Verbesserungen anderer Funktionsbereiche des Sprechens wie der Atmung, der Aussprache und der Satzmelodie bewirkt (sogenannte „cross-over“-Effekte).
Durchführung und Vorteile des LSVT
Das Programm besteht zum einen aus drei Grundübungen zur Stimmkräftigung und Erweiterung des Stimmumfangs, die über den gesamten Zeitraum täglich wiederholt werden und einem hierarchisch aufgebauten Sprechtraining, das der Übertragung der erarbeiteten Lautstärke auf die Sprechstimme dient.
Durch die Basisübungen werden die pathologisch veränderten muskulären Verhältnisse bei Patienten mit Parkinson-Erkrankung günstig beeinflusst. Beispielsweise soll durch die vermehrte Anstrengung, die für eine höhere Lautstärke erforderlich ist, die Hypokinese (= Verminderung des Bewegungsumfangs) überwunden und damit ein verbesserter Stimmbandschluss und eine stabilere Stimmgebung erzielt werden.
Neben der einfachen, klaren Struktur des Trainings und seinem systematischen Aufbau ist ein entscheidender Vorteil die sofortige Übertragung der lauteren Stimme in den Alltag. Bereits am ersten Tag der Durchführung soll der Patient die erarbeitete Lautstärke anhand einiger kurzer Äußerungen anwenden. Dies steigert sich im Verlauf der Therapie bis zur freien Konversation.
Die regelmäßige Erhebung und Protokollierung von Übungsdaten (Lautstärke, Tonhaltedauer und Stimmumfang) ermöglicht ein klares Feedback für den Patienten und eine kontinuierliche Erfolgskontrolle.
Novafon / Reizstrom
Wir arbeiten mit dem Novafon Schallwellengerät. Eine Schallwellenbehandlung wirkt bis zu 6 cm tief und ermöglicht dadurch eine intensive und nachhaltige Massage im inneren Zellbereich des Gewebes.
Einsatzmöglichkeiten sind bei allen funktionellen Dysphonien, Recurrensparese, Fazialisparese, Dysphagien, Behandlung von Tumoroperationen im Kopf-Hals-Bereich und in der Atem-und Stimmtherapie.
Informieren Sie sich persönlich in einer unserer Praxen über den weiteren Ablauf oder schreiben Sie uns eine E-Mail.